Liebe Carrerafans, Modellbauer, Hobbytuner, Elektronikverrückte,
ich widme mich heute einem Thema, welches der Großteil der
Carrera Fans nicht immer mit voller Inbrunst verfolgt: Der Landschaftsgestaltung. Es gibt zwar
ein wenig Zubehör – Tribünen, Boxengassen, Kartonmodelle usw. – von richtigem
Landschaftsbau ist das aber alles weit entfernt.
Also schreibe ich kurz, was man für relativ kleines Geld
alles so im Bereich Landscaping bewegen kann und dazu noch Top Ergebnisse
erzielt.
Grundlagen:
Als erstes benötigt man natürlich den Platz, um die Bahn schön
zu gestalten. Viele von uns arbeiten hier mit fest aufgebauten Platten in der
Garage, im Keller, auf dem Dachboden etc.
Ich benutze seit Jahrzehnten eine andere Methode - sei es bei
meinen ersten Carrerabahnen, meiner Modelleisenbahn oder bei meiner
Panzerplatte. Zum Einsatz kommen immer Module die ich zusammen stecken kann.
Bei Carrera ist das ganz besonder einfach, weil die Übergänge aufgrund des
großen Schienenmaterials relativ einfach hinzubekommen sind. Aber über den
Aufbau von Carrera Modulen schreibe ich ein anderes Mal. Grundsätzlich verwende ich Sperrholzplatte, die ich auf Holzleisten verschraube. Sie ist leicht, transportabel und stabil genug.
Der Einfachheit halber gehen wir einmal vom Endzustand aus: Fertige Module, die auf
Holzböcken liegen und zusammengesteckt auf die Bahn warten.
Streckenbau
Layout. Erlaubt ist, was gefällt und in den gängigen Foren findet ihr Dutzende Tipps, was bei der Streckenführung beachtet werden soll. Nur ein Tipp von mir: Bevor ihr mit dem Verschrauben und zementieren Eures Layouts beginnt. Testen, Testen, Testen! Nicht ist mühsamer als den Krempel nachher wieder zurück zu bauen.
Wenn Ihr Euer Layout gefunden habt, dann könnt Ihr die Strecke befestigen.
Flache Streckenabschnitte befestigen:
Dazu reichen die normalen Carrera Schienenverbinder, die in die einzelnen Schienen gesteckt werden und mit der Platte verschraubt werden. Ihr brauch pro Schiene einen Verbinder. Immer abwechseln, also 1. Schiene Verbinder Innenseite, 2. Schiene Verbinder Außenseite usw...
Layout. Erlaubt ist, was gefällt und in den gängigen Foren findet ihr Dutzende Tipps, was bei der Streckenführung beachtet werden soll. Nur ein Tipp von mir: Bevor ihr mit dem Verschrauben und zementieren Eures Layouts beginnt. Testen, Testen, Testen! Nicht ist mühsamer als den Krempel nachher wieder zurück zu bauen.
Wenn Ihr Euer Layout gefunden habt, dann könnt Ihr die Strecke befestigen.
Flache Streckenabschnitte befestigen:
Dazu reichen die normalen Carrera Schienenverbinder, die in die einzelnen Schienen gesteckt werden und mit der Platte verschraubt werden. Ihr brauch pro Schiene einen Verbinder. Immer abwechseln, also 1. Schiene Verbinder Innenseite, 2. Schiene Verbinder Außenseite usw...
Hügel und Überfahrten befestigen:
Die Sache ist ein
bisschen Aufwendiger, aber auch hier kann man schnell und einfach Überfahrten
bauen. Ich verwende einfachste Holzleisten, aus den ich mir U-Profile baue und
unter die Bahn lege. In Kurven lege ich die Außenseite höher und sorge für
minimales Banking (=Steilkurveneffekt).
Die Hölzer schraube ich von unten fest, dazu ist es hilfreich Löcher in
die Holzleisten vorzubohren: Denkt daran, dass Ihr am Rand etwas überstehen
lasst, um die Carrera Verbinder auch noch an den Holzleisten zu befestigen.
Sollte Ihr einmal nicht so genau gearbeitet haben, so kann man die
Schienenverbinder auch einfach in die Schiene stecken und mittels ein langen Schraube
die Schiene an der Platte fixieren.
Fahren, Fahren, Fahren: Es ist wichtig, dass Ihr
während des gesamten Baufortschritts die Bahn testet. Es fällt einem nicht
immer auf, dass man z.B. vergessen hat, bei der Kurven-Überfahrt eine leichte
Neigung vorzusehen da sonst die Autos jedesmal aus der Spur fliegen und man mühsam korrigieren darf. Auch darf man nicht vergessen, dass es möglichst keinen
millimeter Unterschied zwischen Randstreifen und Schiene geben darf. Das ist
Abflugursache Nummer eins! Deshalb verwendet alle Schienenverbindung, die zwischen den Schienen und Randstreifen vorgesehen
sind.
Das Verschrauben von Überfahrten, Tunneln und
Steilkurven ist der fummeligste Teil am ganzen Projekt. Einfacher ist es
natürlich, wenn Ihr Euch für eine Ebene Strecke entscheidet. Auch das sieht
nachher ganz ordentlich auf, man bekommt sehr schön Struktur in die Streckenführung,
wenn man 1-2 CM Holzlatte unterlegt und so der Strecke ein bisschen welliges
Feeling verleiht. Darauf achten: Weniger ist mehr, also keinen Rüttelstrecke
durch intensiven Einsatz von „Hubbeln“. Für 2 Zentimer Höhenunterschiede
kalkuliere ich ca. 1 m Schienenlänge. Auffahrten können natürlich Steiler modelliert werden.
3. Wenn Ihr Euren Rohbau fertig habt, geht es an
den zweiten Teil: Die grobe Strukturierung der Bahn mittels Styropor und Co.
Styropor fürs Grobe, Styrodur/Depron fürs feine:
Planung:
Verschwendet nicht allzuviel Zeit bei der
Bahnplanung damit, wieviel Platz ihr für Gebäude, Boxengebäude etc. benötigt.
Alles ist anpassbar. Einzige Ausnahme: Überlegt Euch Eure Boxengasse ganz
genau. Nach langer Überlegung habe ich mich ganz pragmatisch für lediglich
einen langen Streifen mit zwei aufeinanderfolgenden Tankplätzen entschieden.
Und verzichtete ganz bewusst auf meine liebevoll konstruierte Boxenanlage aus
längst vergangenen Carrera Universaltagen. Aber auch hier finde ich später noch
eine Verwendung.
Einlassen/Nivellieren der Schienen.
Ein wichtiger Schritt für die Vorbereitung der
landschaftlichen Gestaltungsmaßnahmen ist das Einebnen der Schienen. D.h.
Schienen und Platte sollen eine glatte Einheit bilden. Auch hier gibt es 1000
Varianten, wie das erreicht werden kann. Manche lasse die Schienen komplett in
die Bahn ein. Andere verlegen Rasenteppich drumherum. Wiederum andere verlegen
eine zusätzliche Holzschicht- z.B. Laminat. Ich beschreibe hier die m.E.
schnellste, leichteste und sparsamste Methode, die Bahn einzuebnen:
Wir nehmen uns 9 mm Depron Platten – bekannt aus dem
Dämmstoffbereich – und dem Modellflugzeugbau. Die Platten legen wir unter die Schienen
und schneiden mit einem scharfen Cuttermesser aus. Die Reste aufheben,
benötigen wir später noch…
Bei der Methode muss die gerade verschraube Bahn zwar wieder
an der ein oder anderen Stelle gelöst werden aber so bekommt ihr das exakteste
Ergebnis. Achtet nur darauf, dass ihr nicht sämtliche fixierten Bahnelemente
löst. Denk rdran, anschließend die Carrera Schienenbefestiger wieder zu
verschrauben. Dort wo die Schnienenbefestiger
sind, schneidet ihr Freihand mit dem Cutter ein paar Löcher ins Depron.
Die Bilder zeigen, dass ich hier nicht komplett das
Innenteil der Kurve mit Depron beklebt habe sondern einfach mit dünneren
Schichten gearbeitet habe. Teilweise habe ich schon mit Heißluftfön Gipssputz
ein wenig Struktur reingebracht. So arbeitet man sich Stück für Stück um die
ganze Bahn.
Das Resultat ist eine perfekt eingebnete Bahn. Die Depron
Platten klebt ihr mit UHU Por anschließend fest
Tunnel- und Mauerwerk:
Diese Mauerstücke können verwendet werden, um bswp.
Auffahrten zu verkleiden oder Tunnel zu erstellen.
Die Depronmauer kann einfach mit Uhu Por an der Carrera
Schiene beklebt werden. Zweiseitig auftragen, trocknen lassen und nach 10 min
feste zusammendrücken. Hält für die Ewigkeit!
Bei meiner Tunneldurchfahrt habe ich aus Stabilitätsgründen hinter das
Depron noch ein Stück Schrankrückwand geklebt. Ist aber deutlich mehr Arbeit.
Die Blende vorne ist mit wenigen Tropfen Uhu Por angeklebt.
Landschaftsbau:
Grobe Felsen:
Für meine Felsengestaltung habe ich ganz
normale Styroporblöcke zum Dämmen aus dem Baumarkt gekauft und mit einem
gezackten Brotmesser die grobe Kontur reingeschnippelt. Das ganz wird auf
die Bahn gestellt und mit Styroporkleber oder Uhu Por verklebt. Ich empfehle
eindeutig Uhu Por, der Kleber ist viel kräftiger und schneller zu verarbeiten
als Styroporkleber aus dem Eimer. Die Bilder zeigen den Baufortschritt meiner
Panzerplatte, die ich mittlerweile zu einem Carrera Modul umgebaut habe.
Wenn die grobe Landschaft steht folgt nun der entscheidende
Schritt: Man nehme einen Heißluftfön, Bunsenbrenner oder ähnliches und
verschmurgelt das Styropor so, dass nix mehr bröselt. Man kann hier relativ
genau auch noch auf die Gestaltung Einfluss nehmen.
Aufsteigende Kurven einlassen:
Hier habe ich mehrere Schichten Depron ausgeschnitten und
übereinandergeklebt. Anschließend mit Cutter und Heißtluftfön in Form gebracht.
Für die Bemalung gibt es zwei Varianten:
Variante 1: Wir bemalen das Styropor direkt mit grau
abgetönter Deckenfarbe.
Variante 2: Wir mischen uns mit Modellbaugips, Decken- und
Abtönfarbe einen Strukturputz. Den Putz können wir relativ flüssig auftragen.
Damit können die Felsen ein bisschen scharfkantiger modelliert werden.
Probiert einfach beides aus – auch beim abflämmen des
Styropors muss geübt werden. Zu nah dran mit dem Heißluftfön und wir schmelzen
in nullkommanix ein fulminantes Loch ins Werk.
Und Fertig: Wir haben jetzt eine komplette eingelassene Schienenlandschaft mit Styroprogelände, welches wir jetzt komplett nach allen Regeln der Modellbaukunst bearbeiten können. Davon mehr im nächsten Teil.
Vom Zeitaufwand habe ich ein halbes Wochenende für die grobe Gestaltung benötigt. Ohne Layouttest, Modulbau etc. Quick
an Dirty oder die Huscheldibuschel wie meine bessere Hälfte sagt, verfeinern kann man später ja immer noch. Würde ich alles mit dem Maßband erledigen verdreifacht sich die Zeit beim Zusammenbau, das bleibt jedem selbst überlassen. Hier ein Blick auf das Endergebnis. Da ich ein bisschen benötigt habe, die optimale Reihenfolge zu ermitteln, sieht man also schon den Vorgriff auf die nächsten Baustufen