Dienstag, 15. November 2016

Gebäude und Mauern aus Depron, Styrodur - oder Polystyrolschaum, Trittschalldämmung im Modellbau

Freunde des Slotracings,

für meine Bahn suchte ich eine Möglichkeit, die Auffahrten und Brücken mit Mauerplatten zu verschönern und das ein oder andere Papiergebäude zu pimpen. Bei der üblichen Recherche im Netz stieß ich zwar auf wunderschönes - dafür aber sauteures Eisenbahnzubehör.

Dann endlich der entscheidende Fund. Die Tabletop-Szene bastelt ihre Gelände/ Gebäude mit einem wunderbaren Werkstoff, der zudem zu Spotpreisen zu bekommen ist: Depron. Ich verwende im Folgenden den Markennamen "Depron", es gibt ihn aber auch unter anderen Namen. Zum Einsatz kommt der Werkstoff aber nicht nur bei den Tabletop Spielern sondern auch bei den Flugzeug-Modellbauern, den Architekten, Fassadendämmern und und und.

Ich habe mir im Internet bei einer der gängigen Quellen ca. 6 m2 in verschiedenen Stärken 9mm, 6mm, 3mm bestellt. Meine Anwendungsgebiete:

I Schienen einlassen: Mit den 9mm Platten kann man prima die gesamte Bahn verkleiden. Das Zeugs ist stabil genug, dass darauf noch Gebäude passen, Büsche gepflanzt werden können etc. Zudem kann man einfach mit dem Heißluftfön ein paar Dellen einschmoren um Gelände zu erzeugen.

II Papiergebäude verstärken: Mit den 3mm Platten habe ich meinen Carrera4fun Dunlop Tower gepimpt. Die Stabilitäts des Sockels ließ nach und so habe ich einfach auf die bestehenden Seitenteile aus Papier 3mm Depron mit Holzleim geklebt und die Stoßseiten mit Uhu Por bombenhart befestigt.

III Mauern: Schwerpunkt dieses Beitrags: Ich zeige Euch, wie man blitzschnell ohne viel Aufwände eine ganze Mauern zum absoluten Spotpreis herstellen kann. Wie gehe ich also vor.

Schritt 1: Man findet die passenden Maße für die Mauer heraus.

Schritt 2: Mittels Skalpell/ Bastelmesser der Wahl schneidet man die Grundform der Mauer aus dem 6mm dicken Styrodur aus. 9mm sind für meine Zwecke (= runde Mauer) zu unflexibel, 3mm zu dünn (sollten es aber auch tun, wenn nix anderes da ist).

Schritt 3: Mittels Skalpell/ Bastelmesser der Wahl ritze ich an einem Stahllineal die Mauer waagerecht vor. Achtung, nicht zu tief einschneiden.









Schritt 4: Mit einem Schaschlikstab aus Holz, Kugelschreiber etc. ziehe ich die waagerechten, vorgeschlitzten Mauerfugen tiefer. Die waagerechten Fugen platziere ich anschließend per Hand.Wenn die Mauer auch auf der anderen Seite zu sehen ist, das gleiche für die andere Seite durchführen und natürlich auch von oben den Querschnitt bearbeiten.



Schritt 5: Bemalung. Das Internet wirft ein ganz Dutzend an Maltechniken aus. Meistens wird ein 3-4 Schritt Verfahren verwendet. D.h. Grundieren mit dunkler Farbe, Mauerfugen  mit weißer Farbe und anschließend 2 mal Trockenbürsten mit Farbton der Wahl. Ich bevorzuge eine wesentlich schnellere Methode, die in einem Arbeitsgang brauchbare Ergebnisse liefert:
Der abschließende Farbton der Wahl - in meinem Wahl ein dunkelgrau - wird direkt mittels Trockenbürsten Technik aufgetragen.

 Die Fugen bleiben einfach Depron Weiß. Das Ergebnis reicht mir völlig aus. Beim Trockenbürsten nehme ich nur wenig Farbe an den Pinsel und streiche diese vorher auch an einem Stück Pappe ab. Nimmt man zuviel, besteht die Gefahr, dass die weißen Fugen übermalt werden. Mit dem Pinsel einfach leicht über die eingeritzten Depron Stücke malen. Mit der Zeit hat man den Bogen raus.



Schritt 6: Anschließend die Mauern an den Schienen befestigen. Hier sollte man Uhu Por verwenden. Der Klebstoff wird doppelseitig aufgetragen und nach 10 min zusammengepresst. Er kann nicht mehr korrigiert werden, also aufpassen.  Ich habe diese Methode für die kurvigen Auffahrten gewählt, da die Mauer noch gebogen werden muss. Bei geraden Auffahrten tuts auch ein Stück doppelseitiges Klebeband.


Zusammenfassend kann man sagen, dass ich das Zeugs liebe! Es ist kein Baustoff für die Ewigkeit aber er kann sehr leicht geschnitten, bemalt und geklebt werden, zudem kann er geschmolzen werden um bspw. mit einem Styroporschneider charakteristische Felsen zu erzeugen.


2 Kommentare:

  1. Hallo, schöne Homepage! Eine Frage zum Depron, kann man das für Randstreifen nehmen? Ist es nicht zu weich, so dass es von "abfliegenden" Autos schnell Macken bekommt, wenn diese aufschlagen oder nach dem Deslotten mit dem Leitkiel drüberraspeln? Habe Randstreifen für meine Modulbahn bisher aus Holz gefertigt, aber Depron scheint mir einfacher zu verarbeiten (Schneiden der 9mm-Platten mit Cuttermesser?)...

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  2. Ja, funktioniert - ich erstell mal einen Post wie ich das gemacht habe. Kurzform: Depron auf Fläche schleifen. Mit Gips dünn glätten, anschließend graue Farbe drauf bzw. rot/weiß, wie beliebt :-)

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