Mittwoch, 14. Februar 2018

Historische Anzeigentafel - Rundenanzeige und Zeitmessung mit moderner Displaytechnik

Liebe Modellbauer,

schon die ganze Zeit suchte ich nach einer schönen Zeitmessung und Rundenanzeige für meine Carrera Bahn. Jetzt habe ich endlich meine Lösung gefunden. Ich denke, dass sich das hier vorgestellte Prinzip auch auf andere Themen übertragen lässt, sei es für H0 Eisebahner, LGB Lokführer, 1:24 Carrera Fahrer, Schiffsmodellbauer, Kinoleinwandbetreiber usw. usw.

Die Grundanforderung ist, eine Anzeigentafel in einem Gebäude oder in der Landschaft zu installieren.

In meinem speziellen Fall wollte ich die historische Anzeige im Dunlop Turms des Nürburgring zum Leben erwecken. Angefangen habe ich dort mit einer Papierdarstellung der Anzeige. Es handelt sich um eine typische Stadionanzeige, bei der die Zahlen und Schriften aus Leuchtpunkten bestehen. So etwas elektronisch nachzubauen, ist zwar möglich- allerdings ist man doch arg limitiert vom Zeitaufwand, know how und den Kosten. Nach einigem hin- und her habe ich mich dann für folgende Variante entschieden:

Den Einbau eines 5 Zoll Digitaldisplay mit HDMI Anschluss in den Dunlop Turm.

Diese Entscheidung dauerte am längsten, denn es gab abzuwägen zwischen:

- Preisgünstigen Farbdisplay ohne komfortablen Anschluss
- reinen Raspberry Pi Lösungen
- Rückfahrkameradisplay aus dem KFZ Bereich
- Standalonemonitoren
- Tablet auf Android IOS Basis

Zudem war ich bereits auf Betriebssystem und Software festgelegt, auch diese galt es zu bedenken. Bei Carrera hat sich für die Zeitmessung als Betriebssystem Windows durchgesetzt und die Software ist überschaubar. Da ich auch noch den Bildschirm selber gestalten wollte, blieben schlussendlich nur zwei Softwarelösungen übrig. Slotraser und Cockpit. Für andere Modellbauzweige gibt es eventuell Linus Lösungen, Rasberry, Android oder oder oder.

Ich habe mir alles angesehen und jede Lösung hatte irgendwie einen Pferdefuß.
Bei den reinen Raspberry PI Lösungen konnte ich in den technischen Datenblättern nie erkenne, ob das TEil auch auf Windows funktioniert. Die Rückfahrkamerabildschirme hatte nur Videocinch Eingang. Der Standalonemonitor waren zu klobig und teuer
Tablet auf Android IOS Basis und Bildschirmduplizierung mittelts Software vom PC müsste mit entsprechender Treiber Simulation funktionieren - allerdings bezweifle ich Performance und befürchtete riesiges Installationsgefummel...also bin ich schlussendlich bei folgender Auswahl hängengeblieben:

Ein 5 Zoll Display mit integriertem HDMI Anschluss. Dieses hat den Vorteil, dass das reine Display gut im Turm zu verbauen ist, die Stromversorgung läuft sorglos über ein kleines Steckernetzteil mit 500mA oder USB Anschluss an PC. Der HDMI Anschluss sorgt dafür, dass der Bildschirm problemlos vom PC/LAptop erkannt wird und als zweiter Bildschirm verwendet werden kann. Das Teil gibt es auch von anderen Firmen und teilweise 10 Euro preiswerter, ich habe mich allerdings für dieses entschieden, da zu einen die Bewertungen in Ordnung waren und zum anderen sehr genau spezifiziert ist, ob der Bildschirm für Windows oder Raspberry Pi geeignet ist. Den Bildschirm gibt es auch in anderen Größen, Ihr müsst bei der Variante aber darauf achten, dass Ihr die Windows Version erwischt.




Den Einbau brauch ich nicht groß beschreiben, dass Display wurde einfach in der Öffnung platziert und mit ein paar Streifen Depron fixiert. War halt ne fummelige Angelegenheit bis das Ding einigermaßen saß...

Nachdem dies geschafft war, kam der spannende Teil:

Anschluss am Laptop, erster Versuch und zack: Funktioniert, Bildschirm erkannt! Da war ich baff- hatte mich auf Treibersuche und ruminstalliererei eingestellt.

Nun denn, als nächsten Schritt galt es, den Bildschirm als zweiten Bildschirm in Cockpit XP anzulegen. Auch dies funktioniert soweit ganz gut. Und als letztes die Königsdisziplin. Den Bildschirm so zu gestalten, dass er wie die Anzeigetafel im Nürburgring aussieht. Und da ging das Elend los. Erstmal in Cockpit einarbeiten, dann die Schriftarten suchen (Renault TOT für den Dunlop Schriftzug und LED Counter für die Zahlen) und zu guter letzt Feintuning. Zeilenposition, Variablen, HTM Farbcodes usw usw. Hat mich 6 Stunden  meines Lebens gekostet aber jetzt läuft er. Und das schöne ist ja, dass ich den Bildschirm nach belieben justieren kann und auch andere Zeiten möglich sind.


So sieht das ganze eingebaut aus. Das Bild zeigt auch sehr gut den Haken an der Sache: So richtig nostalgisch wirkt das ganze nicht, da der Bildschirm keinen richtigen Schwarzwert darstellt sondern hell leuchtet.

Das unschöne Leuchten zu beheben war aber recht einfach: Einfach den Rennbildschirm als Screenshot aus Cockpit XP kopieren, auf die richtige Größe des Bildschirms bringen und eine Maske ausschneiden. Das sieht dann so aus:



Und wo wir schon dabei sind. Es ist natürlich immer entscheidend wieviele Grafikkarten-Ausgänge Euer PC hat. Pro Ausgang wird ein Bildschirm unterstützt. Ich habe einen Laptop im Einsatz, der hat einen VGA Port und einen HDMI Anschluss. Zusammen mit dem Laptop Bildschirm ergibt das schonmal drei Screens auf dem Ihr unterschiedliche Bildschirme laufen lassen könnt.
Was man natürlich auch machen kann, ist das Bild einer Webcam (z:B. Nahaufnahme der Boxengasse oder Tunneldurchfahrt) auf einen weiteren Bildschirm projezieren. Falls Euch dabei die Grafikkarten-Ausgänge knapp werden, so kann man eine billige zusätzliche Grafikkarte (mit sovielen Aussgängen wie möglich  kaufen) oder im Fall meines Laptops eine USB Grafikkarte.




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